Für eine neue Ausgabe der

"Göttlichen Kommödie"

 

 

«... Unser Dichter war normaler Grösse, hatte ein schmales Gesicht und eine Adlernase, grosse Backenknochen und die Unterlippe so weit herausgezogen, das die Oberlippe ein ganzes Stuck fehlte gebogene Schultern und die Augen, eher gross als klein, waren braunfarbig, Haare und Bart schwarz und kraus, er sah immer traurig und nachdenklich aus».
Neben dem berühmten Fresko von Giotto, ist diese Beschreibung von Giovanni Boccaccio die bekannteste die es von Dante bis heute gibt.
Viele "Tintenflüsse" sind verflossen, von Kommentatoren und Kritikern aus, um über den Dichter zu sprechen als Schriftseller und Mensch, es ist aber fast sicher, das diese die wahrhaffteste intiemste ist, die wir am Ende der Beschreibung von Boccaccio finden, die von einem intensiven Leben von menschlicher Passion, beebt und getraümt, lesen können.
Es gibt ohne Diskussion noch ein anderes Porträt von Dante: "DIE GÖTTLICHE KOMMÖDIE". Sie ist die bekannteste Dichtung italienischer Sprache.
Schon gut bekannt zur Zeit des Dichters, wenigsten die ersten zwei Teile, verbreitete sie sich mehr und mehr nach seinem Tode (1321).
Zeugen davon sind die vielen handgeschriebennen Abschriften, die Nachbe rufungen zeitgenossischen Arbeiten und die vielen Glossen.
Das erste Exemplar ist wohl dieses, das die Kinder von Dante, Jacopo und Pietro, im Jahre 1322 an Guido NoveIlo da Polenta geschickt hatten. Von den alten Handschriften ist die bekannteste die Laurenziana (Name der Bibliotehk in Florenz, wo sie aufbewahrt wurde), die 1343 von F. Villani verfasst wurde. Die älteste gedruckte Verfassung ist die von Foligno, 1472.
Die venetianische Ausgabe von 1555, von Gabriele Giolito de' Ferrai, trägt zum ersten mal den Titel "DIE GÖTTLICHE KOMMÖDIE".
Von den zeitlich nähesten Glossen der originalen Niederschreibung müssen wir noch einmal an die des Sohns des Dichters Jacopo denken, weiter an die lateinische Ausgabe von Graziuolo de' Bambagliuoli, die aber nur auf die Hölle beschränkt ist, die komplete Ausgabe, von Jacopo della Lana, von 1330 geschrieben, ist sehr interessant zur Information und zu historischen Hinweisen, so wie der Kommentar, allgemein "L'OTTIMO" genannt (von Andrea Lancia ums 13. Jahrhundert?); die von Benvenuto da Imola und Francesco Buti, sehr gute "Ausleger" des Poëms, von den Universitäten aus Bologna und Pisa.
Man darf auch nicht Boccaccio vergessen, der den Auftrag hatte, von der Stadt Florenz aus eine "öffentliche Vorstellung" der Kommödie in der Kirche zu St. Stephan della Badia, zu machen. Er erklärte aber nur die ersten siebzehn Gesänge der Hölle, wegen schlechter Gesundheit und ungeigneter Hörschaft.

 

Das Studiumzentrum grafischer Kunst aus Bornato in Franciacorta nimmt sich eine der schönsten Ausgabe des Poëms vor: jehene die in Brescia 1487 von Bonino de' Boninis gedruckt wurde, mit Erläuterung von Cristoforo Landino.

 

CRISTOFORO LANDINO - 1424-1504 (?). Einer der bekanntesten florentinen Humanisten seiner Zeit, wurde 1458 beauftragt, Rhetorik und Poesie im florentinen Studio zu lesen.
Es sieht so aus, als er habe Schwierigkeiten im Vorlesen gehabt, da einige Gruppen junger Leute protestierten, weil sie lieber einen "moderneren" Lehrer gehabt hätten, dessen Lehre "von strengen filosofichen Arten inspiriert wäre, die stärkeres Empfinden hatte als der Empirismus der alten humanistischen Schule", an der Landino wohl noch sehr gebunden war.
Er hatte aber trotzdem Bürden und Ehren von bestimmter Resonanz: er war Hauslehrer bei de' Medici, Kanzler für die Guelfen und schrieb öffentliche Briefe für die "Signoria". Er hat ferner auch lateinische Elogien geschrieben und mit besonderer Genauigkeit Glossen über die Werke von Vergil, Horaz und Dante.
Mit Lorenzo de' Medici Verteidiger der Würde des Volgare, las er von seinem Lehrstuhl aus über Dante und Petrarca; er war der wichtigste Schätzer Dantes in florenz um die zweite Hälfte des vierzehnten Jahrunderts.
Die "Erörterung" zur Kommödie, mit Illustrationen von Sandro Botticelli (Radierungen und Kumpferstiche) über grössten Teils vorher verfasstent Entwürfe, niedergeschrieben, die der Signoria 1481 geboten wurde, ist zwar von der Kritik aus gesehen nicht als eine der Besten, aber sie ist ein Dokument zur guten Feinheit der Kultur zu dieser Zeit.

 

BONINO DE' BONINIS (Dobrida Dobric), dalmatischer Herkunft, kam 1483 nach Brescia. Er ist bekannt, da er in Venedig und Verona gearbeitet hat. In Verona hat er ein illustriertes Buch herausgegeben: "DAS BUCH DER STUNDEN"; kurz danach "DE RE MILITARI", von Roberto Vanturio, Berater von Sigismondo Malatesta, mit 96 Illustrationen.
Es sind keine sehr originellen Arbeiten: für "BUCH DER STUNDEN" werden schon früher bestehende Modelle benützt, und für "DE RE MILITARI" werden die wunderschönen Bilder, nur etwas verkleinert, von der Ausgabe aus Verona 1472 von Giovanni da Verona, verwendet.
In Brescia findet Bonino de' Boninis schon, wenigstens was die Bücher betrifft, eine gute Vorarbeit vor, die später zur berühmten Tradition wird.
Die erste Ausgabe ist eine von 1473: eine Sammlung von Vergil. Der Drucker wird normalerweise nur «Drucker für Pietro Villa» genannt, und man kann annehmen, dass es Georg Butzback war, der von Mantova nach Brescia kam, um mit Villa zu arbeiten.
Villa ist ein Geistlicher aus Brescia, der sehr bekannt wurde für sein Interesse an gut erarbeitete Werke. Im selben Jahr, und beim selben «Haus», eine Ausgabe von Jovenale.
29. Juni 1473 kommen von Tomaso Ferrando die "STATUTA COMMUNIS BRIXIAE" heraus.
1482 wird in Brescia das älteste Buch in Volgare gedruckt: "es handelt sich um: Ein nützliches und kurz gefasstes Beicheft für fromme Leute aus Brescia zur Vorbereitung an die Beichte" und "Eine Rede an die Bevolkerung aus Brescia so Wie das Leben von st. Rocco".
Der Autor ist Paolo Fiorentino (in Wirklichkeit Francesco Attavanti), ein bekannter Prädigter, wie Bernardino da Siena, Alberto da Sarteano, Giovanni da Capestrano, Roberto Caracciolo, Michele da Carcano, Giacomo della Marca. Der Drucker war Bartolomeo da Vercelli.
Die erste Dankarbeit in Brescia für Bonino de' Boninis ist "EXPOSITIO IN SOMMIUM SCIPIONlS" von Macrobio, 6. Juni 1483: Es ist das älteste, illustrierte Buch aus Brescia.
Es folgen weiter vierzig andere Werke meistens klassiche (Vergil, Catull, Tibull, Propertius, Plutark) und liturgische Bücher, wie z. B. "BREVIARIUM ST. JUSTINAE" und "MISSALE CARMELITANUM". Das wichtigste Werk von Bonino de' Boninis aus Brescia ist die "DIE KOMMÖDIE von dem divinus Poëta aus Florenz, DANTHE ALEGHIERI", mit Glossen von Cristoforo Landino, die 31. Mai 1487 herauskam. Das Buch wiederbringt jenes aus Florenz, 30. August 1481, von Nicolò di Lamagna.
Die besondere Art, und vom grössten Interesse, ist die Illustration, die erste xilografische Illustration für ein Poëm. Von verschiedenen Autoren sind die 60 Stücke, nur auf die Gesänge der Hölle, des Purgatoriums und des Anfanges des Paradises, bezogen. Einige Stücke wiederholen sich und bilden so eine Gruppe von 68. Im ersten Teil finden wir ein sehr guten Schnitt und eine sehr realistiche Beschreibung. Eine andere Besonderheit im Werk von de' Boninus ist die Benutzung der wunderschönen und eleganten Rahmen.

(Rossana Prestini)

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